Was berechnet eine Fahrschule?

Was berechnet eine Fahrschule?

Festpreise sind verboten
Jeder Mensch ist anders! Jeder Mensch versteht anders, lernt anders, hat bestimmte Stärken, Begabungen und Talente.
Wenn ein Fremder in eine Fahrschule kommt und fragt: "Was kostet ein Autoführerschein?" kann man ihm keinen Festpreis sagen.
Es ist sogar gesetzlich verboten Festpreise anzubieten, da darunter die Ausbildungsqualität extrem leiden kann. 
Spätestens wenn die Fahrschule feststellt, dass sie mit dem vereinbarten Festpreis nicht hinkommt, würde die Stimmung im Fahrschulwagen kippen, da der Fahrlehrer merkt, dass er nun immer mehr ins Minus fährt.

Alle Bestandteile werden getrennt bepreist
Um eine gute Ausbildung zu ermöglichen schreibt das Gesetz vor, dass die Preise der einzelnen Bestandteile einer Führerscheinausbildung, getrennt aufgeführt werden müssen.
Statt eines Gesamtpreises erfährt man z.B. den Einzelpreis einer Fahrstunde, den Preis für den Theorieunterricht oder die Kosten für die Vorstellung zur Prüfung.
Eine Auflistung dieser Preise muss als Preisaushang in der Fahrschule aushängen. Es ist auch gesetzlich vorgegeben, wie dieser Preisaushang auszusehen hat,
So ist gewährleistet, dass jeder Kunde in jeder Fahrschule sofort einen Überblick hat und die Preise leicht verglichen werden können.
Ich habe dir hier mal eine Auflistung der Positionen erstellt, die dich für einen PKW- oder Motorradführerschein erwarten.

Grundbetrag
Hiermit berechnet dir die Fahrschule die Kosten für den Theorieunterricht. Wenn du z.B. einen PKW-Führerschein machen möchtest, musst du dafür min. 14 x 90 Min am Theorieunterricht teilnehmen. Der Fahrlehrer der diesen Unterricht gibt, muss dafür natürlich bezahlt werden, genauso auch seine Vor- und Nachbereitungszeit für diesen Unterricht.
Außerdem wird mit dem Grundbetrag auch der sonstige allgemeine Aufwand, den die Fahrschule hat, bezahlt. Zum Beispiel müssen auch die Bürokräfte bezahlt werden, ohne die in einer Fahrschule nichts laufen würde.

Teilgrundbetrag
Falls ein Fahrschüler die Theorieprüfung nicht besteht, muss die Fahrschule ihm die Gelegenheit geben, weiterhin am Theorieunterricht teilzunehmen.
Dafür darf die Fahrschule erneut einen Teilgrundbetrag verlangen. Ob eine Fahrschule einen Teilgrundbetrag verlangt, ist von Fahrschule zu Fahrschule unterschiedlich.

Wir, bei der Mission Führerschein Fahrschule in Hameln, handhaben es z.B. so, dass du nur einmal den Grundbetrag bezahlst . Dafür darfst du unbegrenzt oft an den Theorieunterrichten teilnehmen, bis du deinen Führerschein hast.  

Vorstellungsentgelt für die theoretische Prüfung
Prüfplätze sind begrenzt und begehrt, alle Fahrschulen und Fahrschüler möchten gerne Termine haben. Deine Fahrschule organisiert für dich deinen Prüfungsplatz für die Theorieprüfung beim TÜV oder der Dekra und berechnet dafür das Vorstellungsentgelt für die theoretische Prüfung.

Vorstellungsentgelt für die vollständige praktische Prüfung
Auch für die praktische Prüfung muss ein Platz organisiert werden, das macht deine Fahrschule für dich. Ohne Fahrlehrer und Fahrschulauto kann keine Prüfung gefahren, auch dafür ist das Vorstellungsentgelt da. Außerdem muss der Fahrlehrer -vor und nach deiner Prüfung- auch noch Zeitpuffer einplanen, denn die Prüfung beginnt in der Regel bei der Prüforganisation.

Fahrstunden (zu je 45 Min.)
Es müssen eine unbestimmte Anzahl von Übungsstunden gefahren werden. Wie viele das sein werden, kann vorher nicht gesagt werden, jeder Mensch ist anders.  
Dort lernst du die Handhabung und Bedienung des Fahrzeugs, das Zurechtfinden und sichere Fahren im Straßenverkehr und die Anwendung der Verkehrsregeln. Außerdem werden auch verschiedene Grundfahraufgaben gelernt, typische Fahrmanöver und Fahrsituationen geübt und die praktische Prüfung vorbereitet.

 

Entgelt für besondere Ausbildungsfahrten
Bei den Fahrstunden müssen außer den Übungsstunden auch verschiede besondere Ausbildungsfahrten gefahren werden, Beim PKW-Führerschein sind mindestens 12 Sonderfahrten erforderlich.  Diese Sonderfahrten teilen sich für PKW auf in Fahrten:

  • auf Bundes- oder Landesstraßen, (min. 5x45)
  • auf Autobahnen, (min. 4x45)
  • bei Dämmerung und Dunkelheit und (min. 3x45)

Da bei diesen besonderen Ausbildungsfahrten wesentlich mehr Kilometer gefahren werden, als bei einer normalen Übungsstunde im Stadtbereich, sind Sonderfahrten in der Regel teurer als die normalen Übungsstunden.

Entgelt für die Unterweisung am Fahrzeug.
Auch die Technik am Fahrzeug muss besprochen werden. Sie kann auch teilweise in der Prüfung abgefragt werden.  Auch für technische Unterweisungen am Fahrzeug kann die Fahrschule Preisangaben aufführen.

Weiter Zusatzleistungen sind auch möglich
Neben diesen gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildungsbestandteilen, darf dir die Fahrschule auch weitere Zusatzleistungen anbieten, die sie außerdem berechnet. 
Das kann z.B. das Lehrmaterial sein, Stunden auf einem Fahrsimulator, Nachhilfeunterricht oder Fahrten auf besonderen Fahrzeugen (z.B. Autobahnfahrt mit einem Porsche).  
Der Ideenreichtum mancher Fahrschulen ist dabei unbegrenzt. Welche Zusatzleistungen du davon in Anspruch nehmen möchtest, ist natürlich dir überlassen.


Ein kleiner Tipp
Achte immer auf die Qualität der Ausbildung, sie bestimmt, wie teuer ein Führerschein wird.
Ein günstiger Fahrstundenpreis sagt kaum etwas über die letztendlichen Gesamtkosten aus.
Selbst dann nicht, wenn der Preisunterschied bei 10 Euro pro Stunde liegt.

Was ist wichtiger? Günstiger Preis oder gute Qualität?
Viele Menschen erkundigen sich einfach nur nach den Fahrstundenpreisen. Führt das zu einem günstigeren Führerschein?
Wie wirkt es sich aus, wenn Fahrstunden günstiger sind, dafür aber mehr davon gefahren werden müssen?
Wir vergleichen das mal mit einem sehr hohen Preisunterschied in einer Beispielrechnung,

Da viele Fahrschulen auch Doppelstunden fahren, also 2x45 Min. am Stück, auch eine Berechnung mit Doppelstunden.

Fahrschule A nimmt in unserem Beispiel 60 Euro pro Fahrstunde,
Fahrschule B nimmt nur 50 Euro, also ganze 10 Euro weniger pro Fahrstunde, benötigt dafür aber etwas mehr Fahrstunden um den Fahrschüler auszubilden.


Beispiel:
FAHRSCHULE A:   5 Einzel-Fahrstunden -je 60 Euro- kosten insgesamt 300 Euro.
FAHRSCHULE B:   6 Einzel-Fahrstunden -je 50 Euro- kosten ebenfalls 300 Euro.

FAHRSCHULE A:   3 Doppelstunden -je 120 Euro- kosten insgesamt 360 Euro.
FAHRSCHULE B:   4 Doppelstunden -je 100 Euro- kosten bereits 400 Euro.


Was kannst du an diesem Beispiel erkennen?
Obwohl Fahrschule B ganze 10 Euro weniger pro Fahrstunde verlangt, wirkt sich das nur dann positiv aus, wenn sie  nicht wesentlich mehr Fahrstunden fährt als Fahrschule A.

Falls du die praktische Prüfung sogar wiederholen musst, kommen oft nochmals einige hundert Euro dazu.

Meiner Meinung nach ist deshalb der sicherste Weg, deinen Fokus darauf zu legen, welche Fahrschule dir die beste Ausbildung gibt und dir am besten und schnellsten Wissen vermittelt.


Übrigens! Je teurer die Fahrstundenpreise werden, um so weniger macht es Sinn, nur auf die Fahrstundenpreise zu achten!
Im Süden Deutschlands, kosten Fahrstunden z.B. teilweise schon 80 Euro und mehr. Schauen wir uns das mal an.

Beispiel mit 70 Euro und 80 Euro!

FAHRSCHULE A:   5 Einzel-Fahrstunden -je 80 Euro- kosten insgesamt 400 Euro.
FAHRSCHULE B:   6 Einzel-Fahrstunden -je 70 Euro- kosten bereits 420 Euro.

FAHRSCHULE A:   3 Doppelstunden -je 160 Euro- kosten insgesamt 480 Euro.
FAHRSCHULE B:   4 Doppelstunden -je 140 Euro- kosten bereits 560 Euro.

Ich kann dir daher nur empfehlen, den größten Wert auf die Ausbildungsqualität zu legen.


Hast du Fragen zum Führerschein?

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Waltraud, Marco, Darin

Büroteam Waltraud und Marco

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